Allergien machen weder vor unseren Türen und Fenstern Halt noch lassen sie sich auf Pollen oder bestimmte Nahrungsmittel reduzieren. Grund dafür sind die zahllosen Allergene, die auch in unseren Wohnungen und Häusern vorkommen und vielleicht die Erklärung für bestimmte Gesundheitsprobleme sind. Die Schweizer Studien SCARPOL (Swiss Study on Childhood Allergy and Respiratory Symptoms with respect to Air Pollution and Climate) und SAPALDIA (Study on Air Pollution And Lung Disease in Adults) haben ergeben, dass sich die Prävalenzzahlen von allergischen Beschwerden in geschlossenen Räumen zwischen 1970 und Ende der 1990er Jahre verdreifacht haben1 Demnach leiden heute weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an Allergien und bis 205O könnte ihre Anzahl auf vier Milliarden klettern2.

Schon vor dem Auftreten von Covid-19 verbrachten wir mehr als 85% unserer Zeit in geschlossenen Räumen (zuhause, bei der Arbeit, in der Schule)3 und die Gesundheitskrise hat dieses Phänomen noch verstärkt. So gemütlich wir es daheim auch haben können, so hoch ist dort die Belastung mit Allergenen und Schadstoffen, die unsere Gesundheit beeinträchtigen. Das liegt insbesondere an der Luft, die laut gewisser Studien in Innenräumen fünf bis 10 mal mehr verschmutzt sein kann als draußen.4 Besonders tritt dies im Winter auf, wenn die Temperaturen draußen sinken und wir sie drinnen erhöhen (Heizung, Kamin ...).

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Auf diese Belastungen reagiert unser Körper in unterschiedlicher Weise: verstopfte oder laufende Nase, Halsschmerzen, Atemprobleme, Asthma, juckende Haut ... Für Menschen mit Allergien kann das zum echten Handicap werden 5. Aber welche Allergene sind es, die uns das Zuhause und Leben vergällen?



Lamarque Article 1
Atemwegsbeschwerden werden in Innenräumen vor allem durch Hausstaubmilben verursacht, genauer gesagt durch deren Ausscheidungen und Kot, die das hauptsächliche allergene Risiko bergen6. In der Schweiz leiden 6,3% der Bevölkerung (Erwachsene und Kinder) an einer Milbenallergie7. Diese Arachniden entwickeln sich hauptsächlich an feucht-warmen Orten wie unseren Schlafzimmern. Dort gehören Bettzeug, Teppiche oder auch die Plüschtiere und anderes Spielzeug unserer Kinder zu den Lieblingsplätzen der für das bloße Auge unsichtbaren, winzigen Tierchen. Da sie sich sehr schnell vermehren (ein Weibchen kann in wenigen Wochen bis zu 80 Eier legen), muss man zu ihrer Bekämpfung neue Gewohnheiten annehmen6.

So wird dringend empfohlen, die Wohnung zu reinigen, häufig zu lüften, die Temperatur bestimmter Räume auf 18°C zu beschränken und Matratzenschutzbezüge gegen Milben zu verwenden1,6. Häufiges Staubsaugen der Matratzen und Teppiche und das Desinfizieren von Stoffen mit einem Hygiene-Steamer können die Verbreitung ebenfalls eindämmen.

Aber Milben sind nicht die Einzigen, die in unserem Zuhause Allergien auslösen können, auch unsere vierbeinigen Freunde sind potentiell für bestimmte Reaktionen verantwortlich. Tatsächlich haben nahezu 7% der erwachsenen Schweizer eine auf Haustiere zurückzuführende Allergie7. Katzen und Hunde scheiden nämlich mit dem Speichel bestimmte Bestandteile aus, die an ihrem Fell haften, sich dann in der Luft verbreiten, auf Textilien und Möbeln absetzen und von Allergikern eingeatmet werden8. Damit besonders sensible Personen wieder frei durchatmen können, wird Allergikern leider empfohlen, sich eventuell ganz von ihrem Haustier zu trennen. Wenn Sie das nicht können, benötigen Sie zumindest sehr strenge und konsequente Hygienemaßnahmen. Alles was Sie zu Milben wissen müssen

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Dazu gehören häufiges Saubermachen Ihrer Wohnung, die Tiere aus dem Schlafzimmer verbannen und auf Teppiche, auf denen ihre vierbeinigen Freunde gerne liegen, Staub und Allergene hinterlassen, verzichten8.

Gegenüber Allergenen gilt also ein einfaches Motto: Sauberkeit und Hygiene im Haus, um besser Luft zu bekommen.

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 Dr Christian Recchia
Präsident des wissenschaftlichen Komitees von Laurastar
Internist und Präsident der präventologischen Abteilung der französischen Telemedizin-Akademie
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Quellenangaben

  1. CHUV. Allergies to house dust mites. 2019. https://www.chuv.ch/fr/ial/ial-home/patients-et-familles/maladies/maladies-allergiques/allergies-respiratoires/allergie-aux-acariens-de-la-poussiere
  2. Swiss Institute of Allergy and Asthma Research. https://www.siaf.uzh.ch/about.html
  3. Victoria P. A study of indoor air pollution, a problem unknown by one in two French people. The Conversation. 2019. https://theconversation.com/etude-la-pollution-de-lair-interieur-un-probleme-meconnu-par-un-francais-sur-deux-118279
  4. Science et Avenir. Allergies: the air inside is five to ten times more contaminated than the air outside. 2021. https://www.sciencesetavenir.fr/sante/allergies/tchat-allergies-posez-vos-questions-en-direct-a-des-allergologues_152590
  5. Mayo Clinic. 2020. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/allergies/symptoms-causes/syc-20351497
  6. Courtioux B, Boudot C. Allergies to dust mites. Actualités pharmaceutiques. 2019. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0515370019303192#:~:text=Pages%2043%2D45-,L%E2%80%99allergie%20aux%20acariens,-Dust%20mite%20allergy
  7. Aha! The prevalence of allergies, asthma and skin disease. 2019. https://www.aha.ch/userfiles/files/praevalenz/aha-chiffres-prevalance.pdf
  8. Aha! Animal allergies. https://www.aha.ch/centre-allergie-suisse/allergies-intolerances/allergie-aux-animaux/allergies-aux-animaux